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12.11.2017 08:25 Alter: 6 yrs
Kategorie: Marktanalysen und Trends

Life at Home Report 2017

Der diesjährige Life at Home Report ist die bisher größte und umfangreichste Studie, man jemals durchgeführt hat - mit mehr als 22.000 Teilnehmern in 22 Ländern.



Im Fokus der Untersuchung standen die Herausforderungen im alltäglichen Zusammenleben von Menschen. Insgesamt konnten fünf Spannungsfelder definiert werden, die es überall auf der Welt gibt, unabhängig von der Größe des Haushalts und den zusammenlebenden Personen. Im Folgenden geht es um diese Spannungsfelder, ihre Ursachen und mögliche Lösungsansätze.

1. "Der Mythos des Minimalismus": Warum wir eher Prioritäten setzen als minimalistisch leben

Nur einer von zehn Deutschen (13 %) fühlt den sozialen Druck, minimalistisch leben zu sollen. Damit sind die Deutschen die "entspannteste" Nation - weltweit denken 27 Prozent, dass sie sich diesem "Trend" unterwerfen sollten. Laut unserer Studie sind "zu viele Sachen" eine der größten Ursachen für Stress zu Hause. Doch anstatt konsequent wegzuwerfen, priorisieren Menschen lieber ihre Besitztümer. Die Verbindung zu ihren Sachen ist oft emotional, denn sie verknüpfen Erinnerungen und Träume damit. Die Frage nach dem persönlichen Wert kann dabei helfen, Dinge objektiver zu betrachten und besser mit den Sachen umzugehen. Dann müssen der Wunsch zu entrümpeln und das Behalten von Dingen mit persönlichem Wert kein Widerspruch mehr sein.

2. "Ich brauche meine Privatsphäre":
Wie wir Privatsphäre und das Recht auf persönliche Dinge in einem gemeinsamen Zuhause aushandeln

Um Diskussionen darüber, was deins, meins und unseres ist, machen die meisten von uns lieber einen Bogen. Weltweit leben zwei von fünf Menschen (40 %) mit Dingen, die sie nicht leiden können, die aber ihren Mitbewohnern gehören. Ebenso viele (40 %) haben schon mal Gegenstände von jemandem weggeworfen, mit dem sie zusammenleben, ohne es demjenigen zu sagen - in Deutschland sind es mit 35 Prozent etwas weniger. Dieser lautlose Krieg bedeutet, dass viele von uns mit Kompromissen leben, die sie unglücklich machen, oder über Grenzen streiten, die nicht eindeutig festgelegt sind. Die Studie zeigt: Menschen, die offen darüber sprechen, sind zu Hause zufriedener. Wir brauchen unseren eigenen Raum und persönliche Dinge - dafür müssen wir uns aber überwinden, danach zu fragen.

3."Ist jemand zu Hause?": Die Suche nach geistiger Präsenz in unserem privaten Raum

Wir sind zu Hause physisch anwesend - aber sind wir wirklich präsent? 41 Prozent der deutschen Befragten gaben an, dass sie ihr Zuhause bewusst genießen. Diese mentale Präsenz kann allerdings durch den hektischen Alltag, einen anspruchsvollen Job und auch durch die Angst, außerhalb der Wohnung etwas zu verpassen, beeinträchtigt werden. Eine kurz- und langfristige Planung unserer Zeit zu Hause, gemeinsame Aktivitäten und die Einbeziehung der Natur in unsere Wohnräume können dabei unterstützen, ein besseres Gleichgewicht zu finden. Das Gefühl von "Zuhause sein" beginnt bei uns selbst - wir dürfen uns von der Außenwelt nur nicht zu sehr ablenken lassen.

4. "(Nicht) verbunden": Technologie im Zuhause - eine gesunde Balance finden

Nur einer von zehn Deutschen (13 %) gab an, dass es schwierig sei, in Zeiten der zunehmenden neuen Technologien eine gesunde Balance zu Hause zu finden - ein gutes Ergebnis, denn der weltweite Durchschnitt liegt bei 33 Prozent. Insgesamt verbannen 47 Prozent aller Befragten Smartphones vom Esstisch und 30 Prozent begrenzen die Zeit, die vor einem Bildschirm verbracht wird - vor allem bei Kindern. Die endlosen Möglichkeiten, online zu kommunizieren, können die gemeinsam verbrachte Zeit zu Hause negativ beeinflussen. Und der Report zeigt, dass es helfen kann, hierfür feste Regeln zu vereinbaren. Dann kann die Technik unsere Beziehungen sogar stärken: Wenn wir unterwegs sind, können wir trotzdem ganz nah an Zuhause und digital präsent sein.

5. "Das bewusst unfertige Zuhause": Wie gestaltet man ein Zuhause für ein Leben, das sich ständig verändert?

Unser Leben wandelt sich stetig, warum sollte das nicht auch für unser Zuhause gelten und möglich sein? Viele Menschen wollen ein "fertiges" Zuhause schaffen, obwohl sich ihre Bedürfnisse und Träume im Laufe der Zeit verschieben. Ein Viertel (24 %) der Deutschen nehmen Änderungen in ihrem Zuhause in Zyklen vor. Sie bevorzugen regelmäßige Routinen und gehören damit eher zu den "Mitmachern" und nicht zu den "Machern", die gerne experimentieren und Veränderungen mögen. Das größte Hindernis (20 %) ist zu wenig Platz, um Dinge vorübergehend zu lagern, während man an der Umgestaltung arbeitet. Räume sollten jedoch nach Möglichkeit den aktuellen Bedürfnissen ihrer Bewohner entsprechen, damit sie sich in ihrem Zuhause wirklich wohlfühlen - dabei geht es nicht darum, etwas fertigzustellen, sondern temporär so anzupassen, dass es das Leben zu Hause unterstützt.

Zur Veranschaulichung der verschiedenen Spannungsfelder und ihrer Lösungsansätze hat man die KONFLIKTLÖSA Kollektion designt. Diese Prototypen thematisieren die häufigsten Frustrationen, mit denen Menschen in ihrem Zuhause konfrontiert werden, wenn es um Privatsphäre und persönliche Dinge geht.

Quelle: IKEA.com; lifeathome.ikea.com/home/de