Banken und Sparkassen sollten bald Chancen von "Web 2.0" nutzen
Kategorie: Marktanalysen und Trends
Banken und Sparkassen sollten bald Chancen von "Web 2.0" nutzen
Die Experten der WG-Data raten Finanzdienstleistern, sich möglichst schnell mit dem Thema "Web 2.0" zu beschäftigen und die sich daraus ergebenden Chancen nicht verstreichen zu lassen. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens für Banken, Sparkassen, Versicherungen und deren IT-Dienstleister haben viele Institute in Deutschland noch Nachholbedarf: 37 Prozent der Befragten vertreten die Meinung, dass die Banken und Sparkassen hierzulande schon gut auf "Web 2.0" vorbereitet sind, ebenso viele glauben aber, dass dies nicht der Fall ist.
Blogging und Communities von besonderem Interesse
Deutlich mehr als die Hälfte der befragten Personen (56 Prozent) ist der Meinung, dass eine Bank oder Sparkasse mit der Zeit gehen und aus diesem Grund "Web 2.0-fähig" sein muss. "Finanzdienstleistungsinstitute sollten die mit Web 2.0 aufkommende Technologie vor allem zur Erweiterung und Modernisierung der Methoden in der Marktforschung, zur Optimierung der Strategien im Online-Marketing und zur Ergänzung herkömmlicher Vertriebsmaßnahmen nutzen", erläutert Wolfgang Günther. Auf der Basis der über die verschiedenen Web 2.0-Instrumente gewonnenen Informationen ließen sich ferner das Qualitätsmanagement verbessern sowie ein Wissenspool für Mitarbeiter und Kunden aufbauen. Von besonderem Interesse sind für Finanzdienstleister laut Ansicht der Experten der WG-Data Bloggingfunktionen, die sich sehr gut als Marktforschungs- und Qualitätssicherungsinstrument einsetzen ließen. Dazu sollten die in den Blogs von Kunden geäußerten Ansichten genauestens analysiert werden, um anschließend gezielte Online-Marketing-Maßnahmen zu starten beziehungsweise die Qualität von Produkten und der Kundenbetreuung zu verbessern. Dieser Ansicht stimmen auch die im Rahmen der Studie befragten Personen größtenteils zu. Auf die Frage, "welche Aspekte des Web 2.0 für Banken und Sparkassen wichtig sein könnten", antworteten 19 Prozent, dass Bloggingfunktionen "sehr wichtig" sind, weitere 41 Prozent halten diese im Banken- und Sparkassenumfeld für "interessant". Noch deutlicher wird die Zustimmung im Zusammenhang mit den so genannten Communities, die für die WG-Data sehr eng mit dem "Blogging" verknüpft sind, weil Kunden sich auch hier über verschiedene Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens austauschen: Dreißig Prozent der Branchenkenner erachten diese für "sehr wichtig", weitere 59 Prozent für "interessant".
Chats mit Finanzexperten nur schwer umsetzbar
Während einer Bank bei der Beobachtung und Analyse von Blogs und Communities eher eine passive Rolle zukommt, steht beim Chat mit internen Finanzexperten der unmittelbare Kontakt mit dem Kunden im Fokus. Dieser ist nach Ansicht der WG-Data durchaus wünschenswert - und auch die befragten Personen sehen hier ein großes Potenzial: 26 Prozent halten dieses Web 2.0-Tool für "sehr wichtig" und 48 Prozent für "interessant". "Hier wird es allerdings zu organisatorischen Problemen für eine Bank oder Sparkasse kommen. Schließlich müsste ein Mitarbeiter abgestellt werden, der ständig oder zumindest zu festen Terminen am Chat teilnimmt und diesen dann auch auswertet", schränkt Wolfgang Günther ein. Gut umgesetzt haben Finanzdienstleistungsinstitute laut Meinung der Experten bei der WG-Data die Möglichkeiten, die sich durch die Nutzung eines Podcasts ergeben. Die Banken und Sparkassen, die bisher noch keine Unternehmensinformationen und aktuelle Nachrichten in dieser Form anbieten, seien deshalb gut beraten, wenn sie möglichst rasch auf diesen Zug aufspringen, um sich keine Wettbewerbsnachteile einzuhandeln. Die im Rahmen der Studie von den Befragten geäußerte Meinung zeigt, dass Kunden heute ein derartiges Angebot erwarten: 33 Prozent bezeichneten Unternehmenspodcasts als "sehr wichtig", weitere 45 Prozent als "interessant".
Finanzdienstleistungen zu komplex, um user generated content zuzulassen
Im Zusammenhang mit dem "user generated content" weicht die Meinung der Berater bei der WG-Data von den Erwartungen der befragten Personen ab. Von diesen denken dreißig Prozent, dass es "sehr wichtig" sei, Kunden die Möglichkeit einzuräumen, selbst Inhalte zu produzieren. Weitere 56 Prozent glauben, dass dies für Banken und Sparkassen zumindest "interessant" sein könnte. "Unserer Ansicht nach sind Finanzdienstleistungen und die damit im Zusammenhang stehenden Produkte zu komplex und abstrakt. Die Kompetenz liegt eindeutig auf Seiten der Bank oder Sparkasse und die Institute sollten sich nicht erlauben, die Beratungsleistung auf andere zu übertragen", begründet Wolfgang Günther.
Quelle: www.wg-data.de